Urlaub Deutschland

Montag, 18. Oktober 2010

Die Niederlausitz – die Sorben, der Spreewald, das Seenland

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Der Spreewald, Foto: Markus K. / pixelio.de


Im äußersten Südosten des Bundeslandes Brandenburg und in den dortigen Landkreisen Guben, Lübben, Luckau, Kalau, Cottbus, Sorau und Spremberg sowie im Westen des Nachbarlandes Polens erstreckt sich mit der Region Niederlausitz eine spärlich besiedelte, ursprünglich landschaftlich größtenteils von Kiefern- und Auwäldern, Heideflächen sowie ausgedehnten Weidegebieten und Anbauflächen geprägte Kulturlandschaft, die jedoch vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch intensiv betriebenen Tagebau zwecks Braunkohlegewinnung umgestaltet wurde.

Als eine der wenigen Gegenden Deutschlands ist die Niederlausitz zudem zweisprachig, was sich z.B. in den entsprechenden Ortschildern auf deutsch und sorbisch zeigt, die der Bedeutung des kleinen, jedoch bereits seit dem 8. Jahrhundert in der Region siedelndem Volk der Sorben Rechnung trägt.

Größte Stadt der Niederlausitz ist das gut 100 000 Einwohner fassende Cottbus im Zentrum der Gegend, weitere sowohl historisch als auch für den Tourismus bedeutsame Städte und Gemeinden sind Lübben und Lübbenau (beide im Spreewald), Guben an der polnischen Grenze, das durch den weit verbreiteten Sprachwitz „Kalauer“ bekannte Calau im Süden, Finsterwalde als Standort des „Finsterwalder Sängerfestes“, Senftenberg mit seinem beliebten und künstlich angelegten Senftenberger See, das durch viele regelmäßige Feste und Veranstaltungen glänzende Spremberg, Vetschau mit seinem Biosphärenreservat Spreewald und die seit Beginn des 18. Jahrhunderts als Bergbau- und Industriestadt fungierende Stadt Lauchhammer.

Eine der beliebtesten und bestbesuchten Feriendestinationen der Niederlausitz ist zweifellos das ca. 3000 Km² große UNESCO Biosphärenreservat Spreewald, welches nordwestlich von Cottbus und um die Städte und Gemeinden Alt-Zauche-Wußwerk, Babow, Burg, Byhleguhre-Byhlen, Neu Zauche, Raddusch, Straupitz und Schlepzig gelegen mit seinen natürlichen Fließen, künstlichen Kanälen, verwunschen wirkenden Mooren und Auwäldern jährlich bis zu 750 000 Besucher anzieht.

Das stark von den Sorben geprägte Gebiet ist auch eines der bedeutendsten deutschen Anbaugebiete für Gemüse, allen voran für die berühmte Spreewaldgurke, die auf verschiedene Zubereitungsarten eines der wichtigsten Exportgüter und auch Souvenirs der märchenhaften Flusslandschaft darstellt.

Empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten des Spreewaldes sind u.a. die Schinkelkirche und die Holländerwindmühle in Straupitz, das Schloß Lübbenau, der Tierpark Cottbus, der alte Eisenhammer von Schlepzig, das Besucherbergwerk F60 in Lichterfeld, der Bismarckturm in Burg und die Wendisch-Deutsche Doppelkirche in Vetschau.

Ein weiteres natürliches Kleinod der Niederlausitz ist der knapp 500 Km² große Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft zwischen Bad Liebenwerda, Elsterwerda, Wahrenbrück, Doberlug-Kirchhain, Finsterwalde und Lauchhammmer im Süden, der mit seinem Naturparkhaus in Bad Liebenwerda, seinem Obstbaumuseum „Pomologischer Garten“ und seinem Naturschutzgebiet Forsthaus Prösa ein sehr beliebtes Ausflugsziel in der Gegend darstellt.

Ein ebenfalls begehrtes, wenn auch noch im Entstehen befindliches Naherholungsgebiet ist das Lausitzer Seenland im Süden der Region und im Norden des angrenzenden Bundeslandes Sachsen, wo bis zum Jahr 2018 das größte künstlich geschaffene Seengebiet in den dortigen stillgelegten Braunkohletagebauen entstehen soll.

Auf zukünftig 23 Seen mit einer Gesamtgröße von über 14 000 Hektar sollen Besuchern alle nur erdenkbaren Möglichkeiten zum Wassersport und anderen Aktivurlaubsvarianten geboten werden, schon jetzt fertig oder teilweise fertig geflutete Seen wie z.B. der Knappensee, der Silbersee, der Geierswalder See, der Gräbendorfer See, der Dreiweiberner See sowie der Bärwalder See bieten Besucher bereits viele dementsprechende Freizeitangebote.
Weitere Attraktionen der Niederlausitz findet man außerdem mit dem Staatstheater, dem jährlichen Filmfestival, dem Schloss Branitz samt seinem Fürst-Pückler-Park, dem Apothekenmuseum, dem Kunstmuseum Dieselkraftwerk, dem Flugplatzmuseum, dem Raumflugplanetarium, dem städtischen Wahrzeichen Spremberger Turm, dem innerstädtischen Altmarkt und der Schlosskirche in Cottbus, bekannt sind auch die beiden Schlösser Lübben und Neuhaus.

Luckau reizt durch seinen historischen Ortskern mit vielen barocken Giebelhäusern, Guben ist bekannt für sein Plastinarium von Gunther von Hagens und das Deutsch-Slawische Kulturzentrum, Calau für seine vielen Kirchen, Finsterwalde lockt etwa mit der neuen Niederlausitzer Museumseisenbahn, der Senftenberger See ist der Badesee der Region, Spremberg hat sein beliebtes Lichterfest im Dezember, Lübbenau beherbergt das Spreewaldmuseum, Vetschau das Niederlausitzer Storchenzentrum und in Lauchhammer finden sich viele Museen zur Industriegeschichte, z.B. das Kunstgussmuseum, das Mühlenhofmuseum sowie die sog. Biotürme der ehemaligen Koksproduktion, das „Castel del Monte der Lausitz“.

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